„Ora Okarone“
Der Titel dieses schönen Frühlingsliedes von Rabindranath Tagore bedeutet sinngemäß so viel wie „das Rascheln der Blätter an den Bäumen“ und passte sehr gut zu der recht milden Spätwinterluft an diesem Mittwochnachmittag. Vorgetragen wurde das Lied von Schülerinnen und Lehrerinnen des Tagore-Gymnasiums, die vom 25.11. bis 13.12.2013 eine Partnerschule in Shantiniketan / Indien besuchten, die Tagore etabliert hatte. Farbenfroh und eloquent berichteten sechs der zehn Schülerinnen den ca. 30 Bewohnerinnen und Bewohnern des Quartiers ihre Erlebnisse. Eindrucksvoll und mit vielen Bildern schilderten sie die Unterrichtsmethoden an der westbengalischen Privatschule. Besonders beeindruckend war die Vorstellung, dass der Unterricht hauptsächlich unter schattenspendenden Bäumen stattfindet, wobei jeder Baum eine Art „Klassenzimmer“ darstellt. Hier wechseln nicht Lehrerinnen und Lehrer zwischen den Klassenzimmern, sondern Schülerinnen und Schüler wechseln die „Bäume“.
Während der zehn Tage an der Partnerschule gestalteten die Schülerinnen und Schüler den Unterricht mit, organisierten unter anderem ein gemeinsames Sportfest mit vielen Mitmachangeboten oder studierten ein Theaterstück nach dem Märchen „Der Wolf und die sieben Geißlein“ mit sieben indischen Schulkindern ein. Verständigt wurde sich hauptsächlich auf Englisch, aber auch auf Hindi. Während des Aufenthalts in Shantiniketan lernten die Gymnasiasten auch die Kultur und das wirkliche in Teilen sehr ärmliche Leben in Indien kennen wie z.B. durch eine Fahrradtour zu einem nahegelegenen Waisenhaus. Neben dem Besuch der Schule gab es aber auch Zeit für ein wenig „Sightseeing“. So wurden beispielweise die Metropole Kolkata (Kalkutta) und Dehli sowie die weltberühmte Grabstätte „Taj Mahal“ besucht.
Begleitet wurden die Gymnasiasten auf ihrer Reise von zwei Lehrerinnen und einem Referendar, aber auch finanziell wurden Sie von verschiedenen Seiten unterstützt. Insbesondere sei hier das Ökumenische Forum genannt, das bereits seit Jahren eine Patenschaft zu Indien pflegt und fester Partner der Schule ist.
Als Dankeschön für die Unterstützung hatte das Gymnasium alle Träger, Einrichtungen, Bewohnerinnen und Bewohner des Quartiers eingeladen und ein indisches Buffet gezaubert. Alle waren begeistert.
Auch wir möchten uns an dieser Stelle für all die tatkräftige Unterstützung und das Engagement der Lehrerinnen, Schülerinnen und Schüler im vergangenen Jahr sowie den spannenden Abend bedanken. Auf dem Weg nach Hause hörte man: "Das war ja interessanter als im Fernsehen."
Text und Foto: Quartiersmanagement