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Eine Erinnerungstour zum Treptower Ehrenmal

Der Tag versprach schon am Morgen frühsommerlich zu werden, und er hielt sein Versprechen. Die 20 Marzahner/innen machten sich gut gelaunt auf den Weg. Staunend nahmen sie alle Informationen über das Arial am Treptower Park auf - von der großen Weltausstellung der 20er Jahre des vergangenen Jahrhunderts bis zum Bau des Ehrenmals für die gefallenen sowjetischen Soldaten nach dem 2. Weltkrieg. Ihr Nachbar Wolfgang Hambruch machte mit gut recherchierten Unterlagen auf die wechselvolle Geschichte aufmerksam.

Dann standen sie vor dem Eingangstor und bewunderten den Triumphbogen aus grauem Granit, die Architektur und die Verzierungen mit schmückenden Reliefs.
Im Ehrenmal selbst blieben sie an den Skulpturen der „Mutter Heimat“ und den zwei großen beeindruckenden Fahnen aus rotem Granit mit den Skulpturen der knienden Soldaten, die sich auf beiden Seiten des Weges in Trauer vor den Gefallenden verneigen, stehen.

Die Anwesenden sprachen über die Zeit des Krieges und die Wochen danach. Sie waren sich einig in dem Wunsch „Nie wieder Krieg“ und in der Hoffnung, die nächsten Generationen mögen aus der Geschichte lernen und dafür sorgen, dass gerade in Deutschland nie wieder so ein Hass auf andere Völker entsteht. Dann lasen sie die Inschriften auf den 16 weißen Marmorsarkophagen, die zu Ehren von 7.000 gefallenen Soldaten, die hier beerdigt sind, aufgestellt wurden.

Die Nachbarschaftshelferinnen hatten Rosen gekauft, die sie im Pavillon des Sowjetsoldaten mit dem Kind auf dem Arm niederlegten, und dann hing jeder seinen Gedanken nach. Die älteren unter ihnen hatten eigene bedrückende Erinnerungen an diese schreckliche Zeit, die sie an die damalige Situation ihrer Familie denken ließen und einen Augenblick traurig stimmten.

Viele waren das erste Mal hierher gekommen und von der Anlage als würdigem Ort des Gedenkens an die Befreier vom deutschen Hitlerfaschismus beeindruckt.

Wieder hatte man Neues erfahren und war mit Nachbarn unterwegs gewesen. Ein Spaziergang unter herrlich blühenden Kastanien entlang des Spreeufers beendete nach einem kleinen Picknick mit selbstgebackenen Kuchen der Nachbarschaftshelferinnen den Vormittagsausflug.

Text: Sabine Schwarz, Nachbarschaftshelferin
Foto: Olga Günther, Nachbarshaftshelferin