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Hm, es duftet gut…

Diesen Kommentar hörten die fleißigen Bäckerinnen des Öfteren von den Mitarbeiterinnen des DRK, die das eine oder andere Mal das Familiencafé betraten. Das Café hatte sich an diesem Nachmittag nämlich in eine kleine vorweihnachtliche Bäckerei verwandelt. Zehn Seniorinnen waren der Einladung – einmal gesund zu backen – gefolgt.  Sehr interessiert ließen sie sich von Susanne Schoßig animieren, Plätzchen aus Dinkel und anderen Zutaten zu kreieren. Die Wortkombination „Gesundes Backen“ klang für einige der Frauen erst einmal widersprüchlich. „Wie soll das denn schmecken, ohne gute Butter und Zucker?“

Susanne Schoßig, kompetente Ernährungsberaterin, erklärte anschaulich, dass die Verwendung von weißem Zucker lediglich den Zusatz inhaltsleerer Kalorien bedeutet, jedoch ohne wertvolle Inhaltsstoffe ist. Die Alternative hierfür stellt Rohrohrzucker dar. Die Hobbybäckerinnen erfuhren weiterhin, dass auch das weiße Auszugsmehl ernährungsphysiologisch eher wertlos ist, da es beim Mahlen von jeglichem Schrot und damit auch von den gesunden Inhalten befreit wurde.

Zum gemeinsamen Backen fanden sich immer zwei Frauen zusammen, um jeweils ein Rezept auszuprobieren, das Susanne Schoßig mitgebracht hatte. Sie verbrauchten Dinkelmehl, Nüsse und Mandeln, „richtig gute Butter“, Joghurt, Milch, Speisestärke aber kein Ei. Während sie noch darauf warteten, dass der Teig im Kühlschrank backfertig wurde, erzählten sie sich die eine oder andere Geschichte über das Backen in ihrer Jugend und wie sie als junge Mütter mit ihren Kindern Plätzchen gebacken hatten. Dabei erfuhren sie noch ein paar Hinweise, beispielsweise wie unterschiedlich eine Tasse herrlicher Kakao zubereitet werden kann. Eine Spätaussiedlerin bewirtete alle in der Wartepause mit Couscous und erntete „Ahs“ und „Ohs“ vor Begeisterung.
Nach ca. einer Stunde wurden dann Vanillekipfel geformt, kleine runde Kugeln gerollt und verschiedene Formen ausgestochen. Einige Kekse wurden mit Mandeln oder Walnüssen belegt bzw. später mit Marmelade gefüllt. Das Ergebnis konnte sich sehen lassen. Sechs verschiedene schmackhafte Plätzchensorten standen zum Kosten bereit, und die Frauen waren zufrieden mit ihrer doch sehr zeitaufwendigen Arbeit. Manche nahm sich vor, zu Hause auf jeden Fall auch einmal anders zu backen bzw. die Tipps der Nachbarin zu beherzigen.
So ging ein interessanter Nachmittag vorüber, mit Wissenszuwachs, netten Gesprächen und einer schmackhaften Köstlichkeit am Schluss. Na wenn da nicht ein bisschen Stimmung auf die bevorstehende Adventszeit aufkommt.

Text: Sabine Schwarz, Nachbarschaftshelferin
Foto: Olga Günther, Nachbarschaftshelferin