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Unterwegs in Berlins Mitte, Teil 2

„Klärchen“ meinte es an diesem Herbsttag gut mit uns Spaziergängern. Denn schon früh strahlte die Sonne vom Firmament und verbreitete gute Laune.
Diese verließ die 15 Bewohnerinnen und Bewohner die ganze Zeit über nicht, wenn auch die Temperaturen beinahe winterlich waren. In warme Jacken gut verpackt, ließen sie sich gern von ihrem Nachbarn Wolfgang Hambruch die vielen verschiedenen Geschichten des Weinhauses „Huth“ erzählen. Die architektonischen Veränderungen dieses Ortes wurden mit Hilfe historischer Fotos und der aktuellen Gestalt des Potsdamer Platzes deutlich. Begeistert spazierten alle über die goldenen Sterne, die gerade vor einem Monat zu Ehren von Theater- und Filmkünstlern auf einem roten Teppich verlegt worden waren. Was innerhalb von 15 Jahren hier erbaut wurde und inzwischen zu einem Wahrzeichen des modernen Berlins geworden ist, beeindruckte die Spaziergänger schon sehr.
Ebenso interessierte sie die wechselvolle Geschichte der St. Matthäus-Kirche, über die Herr Hambruch informierte.
Den Abschluss dieses Spaziergangs bildete eine Führung durch die Philharmonie, bei der viel über die Entstehung des Konzerthauses und seine Besonderheiten zu erfahren war. Den Besuchern wurde ein intensiver Einblick in die Vorstellungswelt des Architekten Hans Scharoun gewährt. Dieser hatte das Konzerthaus so entworfen, dass sich jegliche Form des Hauses dem Klang der Musik unterordnet. Dabei spielt architektonische Schönheit nicht die entscheidende Rolle. Damit erklärt sich auch die sehr umstrittene und bis heute sehr unterschiedlich bewertete Architektur des Hauses.
Nach so vielen Informationen ließen sich einige der Bewohnerinnen und Bewohner  zu einem kostenlosen Lunchkonzert einladen, das jeden Dienstag ab 13.00 Uhr stattfindet. Die zeitgenössische Musik, die dargeboten wurde, stellte sich nach den ersten zwei Tönen als sehr gewöhnungsbedürftig, aber interessant heraus.
Nach diesem schönen Herbsttag verabschiedeten sich alle mit der festen Verabredung die Erkundung Berlins im nächsten Jahr fortzusetzen. Wolfgang Hambruch hat schon erste Ideen entwickelt, die die Nachbarschaftshelferinnen gemeinsam mit den Bewohnerinnen und Bewohnern zu Beginn des Jahres 2011 ergänzen und zu einem festen Plan zusammenstellen werden.

Text: Sabine Schwarz
Foto: Olga Günther