Logo Bundesministerium des Innern, für Bau und HeimatLogo Städtebauförderung durch Bund, Land und GemeindenLogo BENN - Berlin Entwickelt Neue NachbarschaftenLogo Weeber+Partner GmbH

Suche

"Mall of Berlin" - Stadtspaziergang zwischen ehemaligem "Führerbunker", Todesstreifen und Tresor

Ob Sonne scheint, oder Regen sich angekündigt hat, ob im Frühling, Sommer, oder Herbst - die Bewohnerinnen und Bewohner aus dem Kiez an der Mehrower Allee lieben die Stadtspaziergänge mit ihrem treuen Begleiter Wolfgang Hambruch, der mit seinen Geschichten über Berlin alle immer aufs Neue begeistern kann. Kein Wunder, dass alle sich von seinen Geschichten sehr angezogen fühlen, denn in vielen von ihnen finden sie oft auch ihre eigenen Erinnerungen und Erlebnisse wieder.
So war es auch dieses Mal, als es hieß: Wir besuchen das Areal um die Leipziger Straße zwischen ehemaligem "Führerbunker", Todesstreifen und Tresor, wo vor kurzem die „Mall of Berlin“ ihre Eröffnung gefeiert hat.
Hier erfuhren die Bewohnerinnen und Bewohner, dass im 19. Jahrhundert am Leipziger Platz durch Georg Wertheim gemeinsam mit Rudolph Karstadt ein Kaufhaus-Imperium gegründet worden war – das Wertheim-Kaufhaus, das lange als das schönste und mondänste Europas galt. In der Nazi-Zeit errichtete Adolf Hitler in der Voßstraße die Neue Reichskanzlei mit dem angrenzenden "Führerbunker". Bis zum Kriegsende 1945 wurde der Stadtteil fast vollständig zerstört, danach verlief die Mauer quer über den Platz. Als die Mauer fiel, wollte die Stadt den Platz wiederbeleben.
Die "Mall of Berlin" wurde von Harald Huth geplant. Es ist ein Koloss aus Glas, Beton und Stahl mit vielen Geschäften, Büros, einem Fitnesscenter, Wohnungen, Dachgärten, einem Hotel, darunter vier Stockwerke Tiefgarage.
"Mall"-Erfinder Harald Huth will nun den Glanz aus Zeiten des Wertheim-Kaufhauses zurückholen. Bilder der alten Leipziger Straße vor der Zerstörung durch Krieg und Mauerbau hängen als Dekoration in dem modernen Gebäudekomplex. Die "Mall" soll das schönste Kaufhaus-Zentrum Berlins werden. Ob es das auch wirklich ist, dazu hatte jeder der Teilnehmenden seine eigene Meinung, die lebhaft auf dem Weg nach Hause ausgetauscht wurde. Alle waren sich aber einig, dass es wieder mal ein informations- und erlebnisreicher Ausflug in die Berliner Geschichte war, wovon sie noch lange nicht genug haben.
Wenn alles gut geht, wird’s auch 2015 die beliebten Berliner Stadtspaziergänge geben.

Text und Foto: Olga Günther, Bürogemeinschaft Schwarz/Günther