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Der Frühling beginnt in Berlin-Kreuzberg

Das war wirklich unglaublich! Noch vor einem Monat lauschten wir den Kreuzberger Geschichten und den Bildern, die uns Herr Hambruch, bei Schnee und Kälte vor der Tür, in der Galerie „unterwegs“ präsentierte, und heute freuten wir uns bei strahlendem Sonnenschein auf den versprochenen Spaziergang. Gestern noch war der Himmel bedeckt und trübe, so dass es vielen schwer fiel, an eine gemütliche Wanderung durch diesen so traditionsreichen Berliner Bezirk zu glauben.

Als wir,  20 Einheimische und Spätaussiedler, uns dann um 10.00 Uhr auf dem S-Bahnhof Raoul-Wallenberg-Straße trafen, war alle Skepsis verschwunden. Vom blauen Firmament strahlte eine herrliche Frühlingssonne, die uns den ganzen Tag begleitete und schon manchmal ins Schwitzen brachte. Da ging’s uns dann wie Tucholsky mit schwankenden Frühlingsgefühlen und der Frage:

                                              `Rin mit de Stühle oder raus mit de Stühle´?

 

Das bezog sich in unserem Fall auf die Jacken, die wir mal lässig über der Schulter trugen oder etwas fröstelnd im Schatten wieder überzogen.

Der Weg führte uns vom Platz der Luftbrücke zuerst zum Kreuzberg. Hier bestaunten wir das etwas martialische Monument und genossen bei  einem schmackhaften kleinen Imbiss, den herrlichen Blick über Berlin. Herr Hambruch hatte etliche Fakten zusammengetragen und erfreute uns außerdem mit kleinen „Histörchen“ rund um den Kreuzberg.

Frisch gestärkt spazierten wir weiter durch alte Straßen, vorbei an herrlich restaurierten Fassaden, die die Atmosphäre des 19. Jahrhunderts oder auch die der zwanziger Jahre des vorigen Jahrhunderts erahnen ließen.
Wie richtige Touristen, atmeten wir die Kreuzberger Luft ein und genossen das quirlige Leben. Der Unterschied der Stadtbezirke war deutlich zu spüren und zeigt uns wieder einmal wie vielfältig Berlin ist. Zum Schluss besuchten wir eine Moschee, die sich etwas versteckt in einem Hinterhof der Wiener Straße befindet. Ein junger Mann dieser Glaubensgemeinde erzählte über den Islam, seine Herkunft und seine erstaunliche Berliner Geschichte und beantwortet unsere Fragen, während wir in einem mit bunten Teppichen belegten Gebetsraum saßen.

Als wir nach ca. 6 Stunden in der S-Bahn Richtung Ahrensfelde saßen, waren wir uns einig, dass der heutige Tag ein gelungener Ausflug mit vielen Gesprächen unter Nachbarn und mit neuen Erkenntnissen, gemeinsam erlebt, zur Wiederholung reizt.

Foto: Olga Günther, Nachbarschaftshelferin
Text: Sabine Schwarz, Nachbarschaftshelferin